VerWanderWeg Frankfurt – Basel

Zu Fuß von Frankfurt nach Basel

Ich gehöre zu den wenigen glücklichen Menschen, denen eine neue Chance gegeben wurde. Ich gehöre zu den wenigen glücklichen Menschen, denen eine neue Chance gegeben wurde, weil die Deutsche Telekom nach neuer Rechtsgrundlage handelte und allen Zeitarbeitern gekündigt hat. Ich gehöre deshalb zu den wenigen glücklichen Menschen, weil die Zeitarbeitsfirma nach dieser neuen Situation entschieden hat, so viele Arbeiter können sie jetzt grade nicht vermitteln, also entlassen wir sie aus wirtschaftlichen Gründen.

Neue Chancen kommen eben nicht einfach so, die sind ein Geschenk, sollte man dann auch nicht einfach verstreichen lassen. Dachte ich Anfang Februar 2014 und fing an zu überlegen, was ich mit dieser großartigen freien Zeit anstellen sollte.

Neue Chancen kommen eben über Umwegen, da kann ich doch auch einen machen und erstmal den Weg in die Schweiz suchen. Dachte ich Ende Februar 2014, denn da sind Bewohner anderer Länder ja momentan besonders gesucht und gerade deutsche Arbeitskräfte schwer geschätzt.

So weit wollte ich aber gar nicht gehen, sondern nur bis Basel. Da kenn ich nämlich jemanden, der mich dann doch mit offenen Armen auf der anderen Seite der Grenze empfangen würde.

Neue Chancen beginnt man eben, egal auf welchem Wege sie kommen, immer beherzt und direkt vor der Haustür. Dachte ich am 20. März 2014, packte meinen Rucksack, trat in Frankfurt vor ebendiese Haustür und machte den ersten Schritt Richtung Schweiz.

Wohin meine Schritte mich führten? Was seit dem alles geschah und wen ich alles traf? Und ob ich wirklich angekommen bin, lediglich mit Wanderkarten und einem schlechten Orientierungssinn ausgestattet, das könnt ihr in unten folgenden Posts nachlesen. Ich wünsche viel Spaß!

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Letzter Lauf, letzte unverhoffte Einladung – aber doch nicht der letzte Blog!

Vor kurzem noch dachte ich, ich müsste diesen meinen letzten Beitrag zu Wanderung Frankfurt – Basel mit der traurigen Überschrift beginnen: „Aus die Maus, Ende Gelände, Schluss mit lustig, dies ist mein letzter Beitrag für euch.“ Doch unverhofft kommt oft, und manchmal eben auch doppelt und dreifach und so werde ich euch (und hier füge ich ein „wahrscheinlich“ ein) bald von einem neuen „Abenteuer“, genauer gesagt einer Expedition durch Hessen, berichten. Dazu aber später mehr, denn wie Weiterlesen

Ziel erreicht – fast

Yes, I made it! Der Westweg ist „bezwungen“. 288 Kilometer von Pforzheim durch den Black Forest bis Basel gelaufen, auf meinen eigenen Füßen und ohne großen Schaden zu nehmen. Im Gegenteil: Mehr dazu gewonnen als irgendwas verloren. Doch noch ist meine Reise nicht ganz zu Ende, aber der Westweg eben schon – gestern habe ich den Badischen Bahnhof in Basel erreicht. Aber ich fange schon wieder von Hinten an.   Weiterlesen

Goodbye Schwarzwald

Nachdem mir gestern das Internet abgebrochen ist, grade als ich fertig mit dem ultratollen Textbeitrag des vergangenen Tages war :(, gibt es heute nur ein Foto davon. Vielleicht habe ich später nochmal die Muße alles aufzuschreiben…

Bis dahin: Gestern ging es vor allem abwärts, runter von den höchsten Höhen und raus aus dem tiefsten Schwarzwald. Nur einmal ging es noch richtig schön nach oben – erst auf den 983 Meter hohen Hohen Möhr, dann auf den Turm hinauf (ein letztes Mal die 1000 Höhenmeter geknackt).

Die schönste Aussicht, die ich bisher hatte! Das Foto zeigt den Blick zurück, schließlich heißt es Abschied nehmen. Noch nicht von der Wanderschaft, noch nicht vom Blog, aber eben vom Wald. Der Blick nach vorne zeigte mir das erse Mal die Rheinebene mit den Berner Alpen im Hintergrund, ebenso traumhaft schön!

Vom Berg ging es 700 Höhenmeter hinab, aus lichtem Waldgebiet rein in die volle Landromantik: blendend grasgrüne Wiesen, Pferdekoppeln, vereinzelte Häuseransamlungen und das alles unter blaume Himmel, strahlender Sonne und weißen Schäfchenwolken – kein Vergleich zu dem miesen Wetter gestern.

Unten in Hasel angekommen, schlägt mir eine ältere Dame vor, an der Erdmannshöhle zu übernachten. Hört sich gut an! Als ich an der berühmten Tropfsteinhöhle, die noch nicht geöffnet ist, ankomme, grillt neben dem Unterstand gerade eine Familie. Die mir prompt ihre letzten Grillwürstchen überlässt. Abendessen gerettet! 🙂 Und Schlafplatz auch, neben Rostplatz, laut rauschenden Bach und Pferdewiese stell ich mein Zelt…

Motto des Tages: Schwarzwald, ich vermiss dich jetzt schon!

Geschafft: 4 h 36 min, 21,37 km, Aufstieg 450 Hm, Abstieg 1000 Hm. Liebevolle Pension Höhner mit frisch gepresstem O-Saft zum Frühstück – kaltes Zelt vor Haseler Sehenswürdigkeit.

Wie Hanna zum Rotkäppchen im Walde wurde

Puh, ein grauer Tag. Ich komme früh weg von der Wilhelmshöhe, wo ich mein Zelt gestern (von DEM irren Tag später mehr!) aufgeschlagen hatte. Das ist auch gut so, denn draußen kann man den Nebel mit Suppe löffeln. Und um 9 Uhr regnet es das erste Mal, was aber nicht ganz so tragisch ist.
Nervig wird der Tag erst, als ich mich gegen 11 Uhr rum am Günterfelsen im dicken Nebel verlaufe. Und ich meine diesmal richtig verlaufen, nicht einfach einen Umweg machen. Ich finde den Weg einfach nicht mehr! Das kratzt schon tierisch an meinem Ego, aber der Wirt vom Naturfreundehaus, das ich nach über 30 Minuten endlich finde, beruhigt mich: Da verlaufen sich wohl oft Wanderer, auch ohne Nebel. Und das Schild ist wohl schon oft abgeschlagen worden…
Ok, der ganze Tag bleibt so verhangen, ich sehe kaum 50 bis 70 Meter weit. Schade, denn es müsste eine der aussichtsreichsten Strecken sein. Aber so, auch objektiv gesehen, mir gefällt die Etappe nicht so gut. Viel Asphalt und oft geht es an der Bundesstraße lang. Zu dem Wetter kommt, dass das Etappenziel geschlossen hat – genau so wie die nächsten zwei Gasthäuser. So komm ich am Ende, und zwar völlig am Ende, nach über 31 Kilometern und 6 Stunden an Gasthof Kreuz an. Wo ich jetzt trocknen, dann duschen, dann essen und dann euch von gestern erzählen werde. 😀