Ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe Kroko-Aa geschrieben. Und meine damit etwas unfein und salopp ausgedrückt Exkremente von einem Krokodil. Aber das war nicht das einzig coole in der Grube Messel. Da waren wir nämlich heute. Und obwohl ich mich vor gut vier Wochen erst dort durch geschlagen haben (also um den Naturpark um die Grube drumherum natürlich) und sogar „alte Bekannte“ wie das Kiosk am Bahnübergang wiedersah, wo ich eines der besten Stückchen ever bekam (hier mehr zur Wanderung Frankfurt – Basel lesen: https://verwanderwegen.com/2014/03/21/ohne-plan-laufen-bringt-extra-kilometer-aber-auch-ein-gedicht/#more-63);
trotz dieses Revivals habe ich echt viel gelernt und fand Gestein und Fossilien tatsächlich spannender als zuvor angenommen.
Ich finde nicht nur den riesen Krater mit dem Ölschiefer ganz spannend, was aber an der guten Führung mehr liegt als an der Landschaft, sondern auch das, was über den Maar-Vulkan erzählt wird. Ich meine, die Grube Messel entstand durch das Hochschießen von Wasser(-dampf), durch die Hitze von unterirdischer Lava quasi zum Kochen gebracht, vor 47,8 Millionen Jahren! Und da herrschte tropischer Regenwald bei uns, unvorstellbar, aber die Bohrungen und wissenschaftlichen Funde beweisen es halt.

Extrem gut erhaltenes Skelett eines Krokodils von vor fast 48 Millionen Jahren im Besucherzentrum Messel.
Und von denen gibt es in Deutschlands erstem Weltnaturerbe außergewöhnlich viele und außergewöhnlich gut erhaltene. Urpferde, so groß wie maximal mittelgroße Hunde, Rieseneichhörnchen, ganze Skelette, aber eben auch Haut, Felle und Farben, ja, gar Mageninhalt ist durch die besonderen Klima- und Naturgegebenheiten erhalten gebliebenen. Unter anderem eben auch Kot, nach fast 50 Millionen stinkt aber auch die von nem Krokodil nicht mehr, kann ich euch sagen. 😉
Danach fahren wir zum Weltkulturerbe Kloster Lorch, muss sich ja immer die Waage halten, Natur und Kultur. Die Führung an den Überbleibseln des Klosters und Bemühungen der Stadt, alte Traditionen wie den Tabakanbau wiederzubeleben, überzeugen mich aber ehrlich gesagt nicht (kurz geh ich auf Konfrontationskurs zu unserer Stadtführerin, als es um das Thema Rauchen und Tabakfest/-flohmarkt geht).
Dafür überrascht das Jazz-Konzert von „Lady Bass“ um so mehr – Lindy Huppertsberg ist eine stark beeindruckende Frau mit Ausstrahlung, die sie in die Klänge einfließen lässt und mir den Musikstil gekonnt rüber bringt. Ihr seht also, Hanna kann nicht nur Natur, sondern auch Kultur. Auch wenn mir die geschichtliche Führung durch Lorch nichts war…

Na, das ist ja eine lustige Mischung, die Du diese Woche kennen lernst. Aber Grube Messel steht wirklich bei mir auch schon seit Jahren auf dem Plan. Viel Spass weiterhin und Grüße – Sigrid
Liebe Sigrid, ein bunter Strauß Blumen wie unser Tour Guide Torsten sagte. 🙂 Grube Messel lohnt sich wirklich finde ich, gefällt euch allen Dreien bestimmt! Man kann da übrigens von euch aus auch hinwandern habe ich gehört. 😉 Liebe Grüße nach Eberstadt!