Wir machen keine halben Sachen, backen aber kleine Brötchen

Nämlich in Seligenstadt im echten Holzofen. Und die Kräuter für die Zitronenlimonade sammeln wir selbstverständlich auch selbst, im Apothekengarten des Klosters Seligenstadt, durch das wir eine Führung samt bald 80jährigen Bäckermeister erhalten, die nichts mit „staubiger“ Kirchenbesichtigung zu tun hat. Doch angefangen hat der Tag am Marktplatz, wo das „schönste Haus Seligenstadts“ steht, wie unsere überaus sympathische Gästeführerin Lucy Post erzählt. Klar ist die gut, hat ja auch rote Haare. 😉 Das Haus, das die „Warum heißt Seligenstadt Seligenstadt?“-Sage von Emma und Eginhart erzählt, ist wirklich schön, reich verziert und buntig, daher auch genau meins. Obwohl mir bei Häusern die schlichten Fachwerkhäuser doch noch besser gefallen, und von denen gibt es viele hier. Dazu Kopfsteinpflaster und der Main, eine gemütliche Stadt nach meinem Geschmack.

Kleine Gässchen, alte Häuser, coole Truppe und eine Kamera.

Kleine Gässchen, alte Häuser, coole Truppe und eine Kamera.

Nach meinem Geschmack ist auch der geräucherte Fisch der Forellenzucht A. Burkard, die ihre Teiche direkt hinter der historischen Stadtmauer hat und in ihrem kleinen Hintergarten für uns einen Snack bereit hält. Durch die direkte Zucht im Hinterhof kriegt man hier immer fangfrischen Fisch vorne im Laden, lecker lecker. Ein Sektchen trinken wir noch auf die Gastgeberin, die heute Geburtstag hat und die mich mit ihrer quirligen Art und polnischen Herzlichkeit ganz gefangen nimmt! Als sie mir dann noch mitteilt, dass sie frisch geschlachteten Fisch auch in der Kleinmarkthalle in Frankfurt verkaufen. Ja, daaa weiß ich wo ich meinen nächsten Grillfisch kaufe. 🙂

Für Kräuterhexen und Blumenfeen, Mittelalterfans und Gemüsebauer: Gärten im Kloster Seligenstadt.

Für Kräuterhexen und Blumenfeen, für Mittelalterfans und Gemüsebauer: Einer der Gärten im Kloster Seligenstadt.

Wenn Seligenstadt in Lauf- oder Radnähe zu Frankfurt liegen würde, wüsste ich auch, wo ich mein nächstes Brot kaufen würde. Nämlich jeden Donnerstag im Kloster, wo mein besagter (und betagter) Bäckermeister Holzofenbrot nach mittelalterlicher Marnier backt. Wie dürfen dabei selbst mit anpacken, nach einem Rundgang durch den üppig gewachsenen und herrlich duftenden Apotheken(=Kräuter-)garten sowie den Konventgarten, der neben Blumenfülle auch verschiedene Gemüsesorten beherbergt, genau wie die Mönche damals es gehalten haben. Unser Gastgeber hat hier in den letzten Jahren sooo viel Herzblut reingesteckt, das sieht, hört und fühlt man. Und wir schmecken es natürlich auch.

Handmade by Expedition Hessen: Torteletties mit Schmand, Kräutern, Speck, Kirschen und Pflaumen. Ja, die sind so lecker wie sie aussehen :)

Handmade by Expedition Hessen: Torteletties mit Schmand, Kräutern, Speck, Kirschen und Pflaumen. Ja, die sind so lecker wie sie aussehen 🙂

Der Meister macht es vor und zeigt, wie man die Sauerteigröllchen richtig rund kriegt, plättet und anschließend einen Rand formt. Wir wollen die später nämlich mit Schmand und Kräutern aus dem Garten füllen. Ja, gut, ic sag mal, gekonnt und schön ist was andres, als wir fünf Lehrlinge es ihm nach tun. Aber es soll ja schmecken,  nicht gut aussehen. Und wie es schmeckt! Dazu das mit Zitronenkräutern und -früchten gepimpte Wasser, ein perfekter Abschluss für einen rundum gelungenen Tag.

Glücklich und zufrieden von links: Christina, Guide Torsten, Janina, meine Buntigkeit, Claus und Martin.:

Glücklich und zufrieden von links: Christina, Guide Torsten, Janina, meine Buntigkeit, Claus und Martin.

Erkenntnis des Tages: Weniger ist ja mehr, aber mehr Herzblut bringt definitiv mehr Aufmerksamkeit und Spaß seitens der Zuhörer. 🙂

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