Eine durch und durch schöne, zu Beginn sogar traumhaft schöne Etappe, die mir der E3 heute von Loket (in Deutsch übrigens Elbogen) nach Karlsbad bereit hielt. Wer also gerne in Tschechien Urlaub mit Natur, Kultur und Bewegung machen möchte, dem sei Loket – Karlsbad wärmsten empfohlen! Die Städte sind traumhaft, die Landschaft drumherum ist für Wanderer als auch für Radler traumhaft und die Preise lassen sich dazu auch noch traumhaft an.
Ich verlasse den geselligen Campingplatz (es wurde noch lange Gitarre gespielt und gesungen, so gut, dass es als Einschlafmusik für mich wunderbar taugte!) vor halb 8 und laufe gemütlich bei angenehmen Temperaturen am Fluss entlang. Die Morgensonne taucht nach einer Weile alles in ein warmes, frisches Licht, der weiche Boden lässt mich dahingleiten, traumhaft (ich weiß, das habe ich schon ein paar Mal erwähnt…) ist die Kulisse Eger, Felsen und viele Buchen. So schlender ich flott die ersten sechs Kilometer dahin, überquere dann über eine schwankende Holzbrücke (auf Drahtseilen festgemacht…) das sanfte Wasser und mache am anderen Ufer Frühstück auf einem Baumstamm in der Sonne, gegenüber schroffe Felsen. Hab ich schon erwähnt, welch traumhafter Morgen!
Danach geht’s auf der anderen Flussseite auf Asphalt weiter – aber nur für 300 Meter. Dann biegt der E3 nach oben in den Wald ab, so wünsch ich mir das von einem guten Wanderweg! Es geht zwar gut hoch, aber auf einem wirklich lieblichen Pfad, der mich erst etwa zwei Kilometer später in eine Ortschaft führt. Ein paar Straßen danach geht es auch schon wieder in den Wald, auf einem breiteren Weg diesmal. Ab jetzt heißt es bergauf bergauf! Immer wieder wechseln Bodenbelag, Natur und der Weg an sich (Trampelpfad, gemächlicher Weg, Waldpfad usw usf), da macht das Wandern einfach Spaß und die Höhenmeter gar nichts.
Nach circa 15 Kilometern bin ich aber auf dem Gipfel, dem Aussichtsturm Diana. Ich geh zwar nicht die Treppen hoch (ein beliebtes Ausflugsziel, ich habe keine Lust, mich durch die Menschen zu quetschen), aber auch von etwas unterhalb hat man eine großartige Aussicht auf Karlsbad: Schon hier sieht man all die prunkvollen Gebäude und prächtigen Fassaden. Der Weg hinab führt mich im Zickzack näher an die Stadt, auf den kleinen Trampelpfaden bleib ich immer wieder stehen, um den Ausblick zu genießen. Es geht über Stock und Stein, ich hab ne Menge Spaß!
In Karlsbad komm ich im luxuriösen Viertel raus, in der brütenden Hitze kurz vor zwölf finde ich die Touriinfo und ein passendes Hotel sofort. Ich schau mir die Stadt schon mal ein wenig an: Am Nebenkanal der Eger liegt das Zentrum von Karlsbad mit aneinandergereihten Kollonaden (prachtvolle Anlagen über den berühmten Karlsbäder Thermalquellen), Kirchen, Parks, verzierten Häusern, Restaurants und und und. Eine richtig schöne Stadt eben, für meiner Verhältnisse der Wanderung natürlich sehr touristisch. Außer in Bezug aufs Wandern – eine Karte für die Gegend bis Pürstein, mit Tschirnitz das Ziel meiner Wanderung, finde ich nicht.
Dafür findet mein Vater nachmittags zu mir: Gemeinsam werden wir Samstag und Sonntag zum alten Hof seiner Mutter und meiner Oma laufen. Irgendwie immer der Eger entlang, wird schon schief gehen 🙂
Worte des Tages: Nie verzagen, immer munter weitergehen.
Geschafft: etwa 17 km