Joa, mir san mim Radl da!

Schon mal E-Bike gefahren? Ich bisher nicht, doch gestern sollte mein erstes Mal sein. Beim Traumwetter ging es auf dem Pedelec um Frankfurt herum. Ich komme aus Maintal und wohne seit bald sieben Jahren mitten in Frankfurt, doch ehrlich, dass es rund um meine Lieblingsstadt am Main sooooo schön und grün ist! Das wusste ich bisher nicht.

Die 55 Kilometer, die wir zurück legen sollten, sind eine Etappe der Rundroute Regionalpark Rhein-Main. Wo beginnen wir? Natürlich an „meinem“ Haus- und Lieblingsberg, am Fuße des Feldbergs, klar. Von da aus sollte es gegen den Uhrzeigersinn gen Südwesten gehen – ziemlich praktisch, denn es geht fast nur bergab. Unterstützung durch den Motor also quasi so gut wie nie nötig, aber lustig ist das Gefühl schon, die E-Unterstützung mal kurz dazu zu schalten und mit Schub einfach mal fünf Meter weiter vorne auf dem Hügel zu stehen.

Die Strecke wird beschrieben mit „Im Vordertaunus zu den Weinlagen des Rheingaus“, und besser hätte auch ich, liebe Freunde, das nicht beschreiben können. Der Vordertaunus präsentiert sich frühlings-blühend in Bad Homburg, wo mein lieber Mitbewohner herkommt und mir bisher verschwiegen hat, dass es dort wunderschöne grüne Landgräfliche Gärten gibt. Eine riesen Park-Anlage, die allen offen steht, auch wenn wir’s Radl schieben müssen. Spannend ist der Eiskeller, den die von eigenem Obstanbau und Geflügelzucht begeisterte englische Prinzessin zur Kühlung ihrer Spezialitäten nuzte. Wir konnten zwar nich reinschauen, aber ich finds cool, dass die Menschen damals sich einfache Methoden überlegt haben, um Probleme zu fixen, die wir heutzutage mit Elektrizität lösen.

Weiter gehts mit Rückenwind von Bad Homburg Richtung Oberursel, der Radweg ist gut ausgebaut und ausgeschildert – für mich diesmal keine Gefahr des Verlaufens beziehungsweise des Verfahrens. Da ich eh nur unserem Radl-Führer folge, sowieso keine Gefahr. 😉 Hat man so schon zwischen den grellgelb leuchtenden Rapsfeldern und saftiggrünen Wiesen immer wieder schöne Blicke auf die Skyline Frankfurts, ist er am schönsten vom Denkmal Schiefer Wald. Zwischen den extra schräg eingepflanzten Bäumen (uns wurde versichert, sie würden wieder grade zur Sonne hin wachsen!) blickt man fast frontal auf meine favourit Skyline Deutschlands, ja, gar der Welt.

Kaffeepause machen wir an einem der vielen Landhöfe, die auf der Rundroute liegen. Natürliche Kost – und es sollte nach Frühstück und Brezeln beim Start nicht die letzte Mahlzeit an dem Tag sein – und die Geschichte, wie das Maislabyrinth in Weisskirchen entsteht. Coole Luftaufnahmen  kann ich euch sagen! Und weiter gehts auf den Gott sei Dank gut gepolsterten Sätteln bis nach Sulzbach (mir und meinem Handballteam wohl bekannt), wo es erneut zu Essen gibt – wir könnten ja verhungern vor lauter Anstrengung. 😉

Die mir trotz fast gänzlich ausgschalteten Motor kaum auffällt, es ist echt eine nette Strecke für eine entspannt Radtour durch schöne Landschaft und mit einigen Aussichtsplätzen oder auch kulturellen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand. Und ich frage mich öfter, warum meine radbegeisterten Freunde hier noch nicht gefahren sind. Oder mir nichts erzählt haben. Gerade bei den tollen Einkehrmöglichkeiten, die am Weg liegen! Für die haben meine aktiven Mitmenschen und ich doch schwer was übrig…

Besonders für einen Zwischenstopp wie den bei der Flörsheimer Warte, wo es nachmittags inmitten von Weinstöcken und mit Blick auf Frankfurt, klar, leckeren Weißwein gibt, der dort direkt auch angebaut wird. Lecker! Bei der prallen Sonne war es vielleicht gut, dass es zuvor natürlich noch Kaffee und Kuchen gab (im Besucherzentrum Regionalpark in Hattersheim) – die „Mästung“ bot eine gute Grundlage. Auch für den Likör, den es kurz vor Ende des Fahrt am Eisenbaum, ein Mahnmal zur Frage „was ist künstlich, was natürlich?“, gibt.

Ich hasse Radhelme...

Ich hasse Radhelme…

Ihr habt das Gefühl, ich habe den ganzen Tag nur gegessen und getrunken statt radzufahren? Ich auch! 🙂 Und doch stehen am Weingut in Hochheim über 55 Kilometer auf dem Tacho und, man sage und staune, wir haben abends sogar wieder Hunger. Ein ganzer Tag draußen an der frischen Luft, der tut schon gut, und gestrampelt sind wir schließlich auch.

Motto des Tages: 14 Kilometer am Stück radeln? Dann machen wir aber schon wieder Pause und essen was?

In den blauen Jacken meine MitexpeditionistenMartin und Claus, in schick froschgrün Christina, meine Wenigkeit und Janina.

In den blauen Jacken meine Mitexpeditionisten Martin und Claus, in schick froschgrün Christina, meine Wenigkeit und Janina.

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